Wie entstehen Melasma und Chloasma? Welche Rolle spielen Pille, Schwangerschaft und Sonne bei Melasma im Gesicht? Welche Behandlung bietet unsere Hautarztpraxis in München bei Chloasma?
von Dr. med. Harald Bresser, Hautarzt, München
Als Melasma bezeichnet man eine Pigmentstörung der Haut. Meist sieht man Melasma als dunklere Hautstellen an Stirn oder Schläfen mittelalter Frauen, viel seltener bei Männern. Wangen, Stirn, Kinn und Oberlippe sind oft betroffen. Melasma und Chloasma sind zwei unterschiedliche Namen für dunkle Flecken im Gesicht von Frauen. Die Begriffe werden heute weitgehend gleichartig benutzt. Korrekterweise versteht man jedoch unter Melasma nur die Hormonflecken, die in der Schwangerschaft entstanden sind; Chloasma dagegen ist der weiter umfassende Begriff, der auch andere Arten der Pigmentvermehrung im Gesicht umfasst. Der Wissenschaftler spricht von einer erworbenen "Hyperpigmentierungen" (verstärkte Dunkelfärbung) im Stirn-, Wangen-, Oberlippenbereich des Gesichts.
Weibliche Geschlechtshormone (Östrogen- und Gestagenwirkungen) und Sonne können ein Melasma auslösen. Melasma während der Schwangerschaft bildet es sich oft nach der Entbindung langsam wieder zurück. Melasma zeigt sich in dunklen, unregelmäßigen Flecken meist an Stirn oder der Mitte des Gesichts, auf Wangen, Oberlippe und Nase. Oft ist die Braunfärbung symmetrisch ausgebildet. Selten ist Melasma an den Unterarmen. Die dunklen Flecken entwickeln sich meist langsam, sie jucken und schmerzen nicht und sind harmlos. Die kosmetische Beeinträchtigung kann allerdings die Betroffenen, meist Frauen im gebärfähigen Alter, sehr belastend sein.
Die Braunfärbung der Haut wird v.a. durch Melaninpigment erzeugt; davon gibt es zwei Arten: das rötliche Phäomelanin und das braunschwarze Eumelanin. Spezielle pigmentbildende Zellen der Haut, so genannte Melanozyten, produzieren das Pigment und geben es als Melanosomen an Hornzellen der Haut weiter. Diese Keratinozyten bilden ca 90 % der Oberhaut. Sie wandern sie an die Hautoberfläche und werden als kleinste Hautschüppchen abgestoßen. So werden die Hautpigmente langsam wieder abgebaut. Eine verstärkte Bildung von Melanin kann unterschiedliche Ursachen haben. Die häufigste Ursache für ein Melasma sind hormoneller Art. man vermutet, dass pigmentproduzierende Zellen durch weibliche Sexualhormone zur Bildung von Melanin angeregt werden, wenn die Haut der Sonne ausgesetzt wird. Die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron werden in der Schwangerschaft bsonders stark produziere: eine bräunliche "Schwangerschaftsmaske" kann die Folge sein. Östrogen, Progesteron und Melanozyten-stimulierendes Hormon (MSH) sind v.a. im dritten Trimester der Schwangerschaft erhöht. Durch Sonnenlicht werden die pigmentierten Bereiche weiter verdunkelt. Das Melasma der Schwangerschaft verblasst nach der Entbindung meist allmählich wieder. Auch Frauen, die die Antibabypille einnehmen und Frauen unter einer Hormonersatztherapie (HRT) in den Wechseljahren, haben ein erhöhtes Risiko. 90 % der Betroffenen sind Frauen. Wie fast immer spielt die genetische Veranlagung eine Rolle: ist ein Melasma innerhalb der Familie schon einmal aufgetreten, ist das Risiko für andere Frauen der Familie erhöht. Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen haben ein höheres Risiko für Hyperpigmentierungen. Man vermutet, dass eine durch Stress hervorgerufene Überproduktion eines bestimmten Hormons, des so genannten Melanozyten-stimulierenden Hormons (MSH), zum Ausbruch dieser Erkrankung führen kann. Viele Muttermale scheinen das Risiko ebenfalls zu erhöhen. Unverträglichkeiten von Medikamenten (phototoxische und photoallergische), chemische Substanzen, Kosmetika, Parfum oder Pflanzensäfte kommen seltener als Auslöser in Frage. Sehr selten ist eine ernsthafte Erkrankung (Nebennierenerkrankung, Tumor, Fehlernährung) die Ursache des Melasmas. Melasma tritt am häufigsten in sonnenreichen Ländern auf, häufiger bei Menschen mit dunklerer Haut (Lateinamerikaner, Asiaten).
Chloasma wird nach den Auslösern folgendermassen eingeteilt:
Andere Wissenschaftler unterteilt das Melasma nach folgenden Untergruppen:
Melasma gravidarum / uterinum (engl: mask of pregnancy): entsteht in der Schwangerschaft; Melasma hormonale: entsteht durch Östrogene ( zB Pille) oder östrogenbildende Tumoren
Verstärkend wirkt immer Sonnenlicht bzw Solarium. Deshalb sollte ein guter Sonnenschutz Basis jeder Behandlung sein. Die Hyperpigmentierungen können jedoch auch spontan, ohne erkennbaren Grund entstehen. Selten treten ähnliche Veränderungen bei Männern auf. Nur in sehr seltenen Fällen ist eine ernsthafte Erkrankung die Ursache (zB Nebennierenerkrankung, Tumor, Fehlernährung). Meist bemerkt die betroffene Frau, dass die Braunfärbung im Sommer schlechter, im Winter heller wird. Fleckige Braunfärbungen der Gesichtshaut sind harmlos und müssen daher aus medizinischer Sicht nicht unbedingt behandelt werden. Aus ästhetischen Gründen wünschen aber viele Frauen eine Beseitigung der störenden Verfärbungen.
Die Behandlung von Melasmen ist recht schwierig, aber nicht unmöglich. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Unsere Behandlungsstrategie basiert auf mehreren Säulen.
Durch die geschildete Kombinationsbehandlung lässt sich ein Melasma und Chloasma in der Regel deutlich bessern oder beseitigen. Die Basis jeder Behandlung ist ein starker, täglich angewendeter Sonnenschutz mit einem wirksamen Schutzfaktor gegen UVB und UVA. Das Solarium ist absolut tabu. Die Aufhellung der Flecken geschieht immer langsam. Ein wiederholtes Auftreten sowie unbehandelbare Fälle sind leider relativ häufig. Um Rückfälle zu vermeiden, ist der konsequente Lichtschutz auch nach einer erfolgreichen Behandlung erforderlich. Es kann Monate dauern, bis eine Verbesserung zu sehen ist - Geduld ist erforderlich. Ist das Melasma durch Verhütungsmittel, eine Hormonersatztherapie oder andere Medikamente entstanden, ist zu prüfen, ob die Pille oder das Medikament abgesetzt oder durch ein anderes Mittel ersetzt werden kann.
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