Was ist ein Basaliom? Wie gefährlich ist weisser Hautkrebs? Wie wird das Basalzellkarzinom behandelt?
von Dr. med. Harald Bresser, Hautarzt, München
Ausführliche Informationen zu Basaliomen, ihrer Entstehung sowie zu möglichen Behandlungsmethoden finden Sie im folgenden Text.
Das "Basaliom", medizinisch Basalzellkarzinom, ist der häufigste Hautkrebs überhaupt. Frühzeitige Vorbeugung, Diagnose und Heilung des Basalioms sind möglich.
Ein Basaliom ist eine Form von Hautkrebs. Von 100 000 Männern in Deutschland erkranken 80 daran, bei Frauen 50. Seit einigen Jahren stellen Hautärzte fest, dass immer jüngere Menschen an Basaliomen leiden - Basaliome treten jetzt auch vermehrt vor dem 50. Lebensjahr auf. In Australien und im Süden der USA werden etwas zehnmal soviele neue Krankheitsfälle jährlich gezählt. Glücklicherweise handelt es sich um eine Tumorart, welche fast nie die gefährlichen, lebensbedrohlichen Tochtergeschwulste (Metastasen) bildet. Lebensgefahr besteht also nicht. Sie werden daher manchmal als "semimaligne" (=halbbösartig) bezeichnet - was eindeutig falsch ist, da es sich um bösartige Krebszellen handelt. Unbehandelt wachsen Basaliome in die Tiefe und die Breite der Haut, sodass Sie diese und Organe unter der Haut zerstören können. Basaliome müssen daher möglichst frühzeitig entfernt werden. Ein prominentes Beispiel: der ehemalige amerikanische Präsident Ronald Reagan litt als Politiker an einem Basaliom der Nase. Nach der operativen Entfernung hatte er bis ins hohe Alter keine Probleme mehr damit.
Basaliome sind Wucherungen bestimmter Haarkeimzellen. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung spielen individueller Hauttyp und übermässige und langjährige Sonneneinwirkung. In Mitteleuropa erkranken ca 50 von 100 000 Menschen pro Jahr daran, im sonnigen Australien dagegen fünfmal mehr. Besonders gefährdet sind blonde und rothaarige Menschen vom sonnenempfindlichen Hauttyp 1 oder 2. Basaliome wachsen fast immer bei Menschen jenseits der Lebensmitte an Gesicht, Armen, Oberkörper oder Brustkorb. Frauen und Männer sind gleichhäufig betroffen. Berufliche Arsenbelastung(zB bei Winzern) und ein Vererbungsfaktor spielen in selteneren Fällen eine Rolle.
Es handelt sich um eine - falls richtig behandelt - harmlose Form von Krebs. Lebensgefahr besteht nicht. Nur sehr grosse, zu spät behandelte Basaliome am Kopf sind wirklich gefährlich. Sehr unangenehm sind auch Basaliome am Gesicht.
Basaliome können sehr unterschiedlich aussehen. 1)das knotige (noduläre) Basaliom: derbes, hautfarbenes, glasiges oder bräunliches Knötchen, meist im Gesicht. Kann bis zu Kirschgrösse wachsen. Am Rand sind oft kleine Blutgefässe oder perlschnurartige Knötchen sichtbar. 2) das narbenähnliche, (sklerodermiforme) Basaliom: eine flache, zentral oft eingesunkene Hautderbheit, die weisslich, rötlich oder narbenähnlich aussehen kann. Oft lange Zeit unerkannt, wuchert dieses Basaliom oft über grosse Flächen im Gesicht und ist dann operativ sehr schwierig zu behandeln 3) das Körper- (Rumpfhaut-)Basaliom: rötliche, oft schuppenflechteartige Flecken an Körper oder Armen / Beinen, manchmal braun-schwarz pigmentiert. Wird von Laien oft für ein Ekzem gehalten. 4) zerstörendes Basaliom (Basalioma terebrans): aggressives Endstadium des Basalioms, bei dem der Tumor die Haut und das Gewebe darunter geschwürig zerfrisst. Kann in kurzer Zeit Knochen, Knorpel, Nase oder Augen zerstören.
Basaliome sind mit hoher Sicherheit heilbar. Da das Basaliom unter der Haut unsichtbar wächst, kann die operative Entfernung allerdings schwierig sein. Der Tumor kann dann wiederauftreten. Auch wird nicht selten beobachtet, dass an verschiedenen Körperstellen Basaliome unabhängig voneinander entstehen. Dabei handelt es sich aber praktisch nie um Tochtergeschwulste. Aus diesen Gründen ist es sehr sinnvoll, sich nach der Basaliomentfernung sehr regelmässig und vorbeugend vom Hautarzt die Haut überprüfen zu lassen.
Folgendes sind die wichtigsten Regeln bei der Basaliomtherapie:
Zur Vorbeugung gegen erneute Basaliomentstehung besteht die Möglichkeit, nach der Operation eine naturheilkundliche Krebs-Nachbehandlung durchzuführen. Ich werde Sie gerne diesbezüglich beraten.
1) Die beste Behandlung besteht darin, den Tumor mit ausreichendem Abstand in gesunder Haut herauszuschneiden. Wir verwenden dabei die modernsten mikrochirurgischen Operationstechniken. die Operation ist fast immer ambulant und schmerzfrei durchführbar. Der entfernte Tumor wird immer mikroskopisch untersucht. So kann ich Ihnen sicher sagen, ob alles bösartige Gewebe entfernt wurde. In bestimmten Situationen kann es sinnvoller sein, das Basaliom zu Zerstören durch 2) Bestrahlung mit Röntgenstrahlen 3) Vereisung , Kryotherapie 4) Chemotherapie (5-Fluoruracil) 5) Kurettage / Abschaben 6) Laser . Neue Verfahren der 7) Lichttherapie (PDT = photodynamische Therapie), siehe auch Artikel "PDT" auf dieser Webseite oder 8) tumorzerstörende Cremes (Aldara, Imiquimod) wenden wir selbstverständlich ebenfalls an - falls das Stadium und die Art des Basalioms "passt". In den meisten Fällen ist allerdings die Operation noch immer die beste Behandlung. Nach der Therapie muss eine regelmässige, anfangs dreimonatliche, später mindestens einmal jährliche Begutachtung der Haut durch den Facharzt erfolgen.
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