Was ist Iontophorese? Wie funktioniert die Leitungswasseriontophorese bei Hyperhidrose? Welche Erfolge hat die Iontophorese gegen Schwitzen bzw. Hyperhidrose in München?
von Dr. med. Harald Bresser, Hautarzt München
Iontophorese ist der Name eines bewährten Heilverfahrens in der Dermatologie. Durch technische Verbesserungen ist es in den letzten Jahren gelungen, dieses Verfahren angenehm und sicher bei immer mehr Hautkrankheiten für unsere Patienten zu nutzen. Es handelt sich dabei eine Behandlung, bei der ungefährlicher elektrischer Strom durch die Haut geleitet wird, um heilend zu wirken. Konkret wird die Haut mit Wasserbädern oder feuchten Schwämmen befeuchtet. Durch das Wasser oder die Schwämme wird hochfrequenter, kontinuierlicher oder gepulster Gleichstrom geleitet. Möglich ist dies an der Haut von Händen, Füssen oder Achselhöhlen, seltener anderen Hautstellen. Man spricht von "Leitungswasser- Iontophorese", weil man am besten reines Leitungswasser verwendet.
Seit alters her wissen Ärzte, dass elektrischer Strom in einer niedrigen Dosis heilen kann. Früher legte man Kranke mit Zitteraalen in ein Wasserbecken, um zu heilen. Bei Muskel- und Knochenkrankheiten werden auch heute noch Bäder verordnet, durch die elektischer Strom geleitet wird (Stanger-Bäder). Die Iontophorese gegen Schwitzen und Hautkrankheiten wird seit vielen Jahren wissenschaftlich untersucht und angewendet, aber immer wieder technisch verbessert.
Obwohl wir mit Wasser und elektrischem Strom arbeiten, ist das Verfahren völlig ungefährlich, solange es unter ärztlicher Aufsicht und Anleitung erfolgt. Selbstverständlich müssen die Geräte alle gesetzlichen Sicherheitsnormen (TÜV, CE-Nummer usw) erfüllen. Die Stromquelle baut eine Spannung von max. 60 Volt auf, wodurch ein Stromfluss von ca. 10 - 30 mA gewährleistet wird. Der gepulste Strom hat eine Frequenz von 5-10 kHz. Die Geräte sind heute elektronisch so konstruiert, dass sprunghafte Spannungsänderungen nicht eintreten - diese sind zwar ungefährlich, werden jedoch als sogenannter "Weidezauneffekt" wahrgenommen. Unter "Weidezauneffekt" versteht man einen leichten, ungefährlichen aber unangenehmen Stromschlag, wie er an elektrischen Weidezäunen bei Berührung bemerkt wird.
ie Behandlung sollte sehr regelmässig erfolgen, mindestens dreimal pro Woche, im optimalen Fall sogar fünfmal pro Woche. Sobald der gewünschte Heilerfolg eingetreten ist, kann auf eine Häufigkeit von einmal pro Woche vermindert werden. Grösser Abstände zwischen den einzelnen Behandlungen können den Erfolg wieder zunichte machen. Wenn der Erfolg durch die Behandlung in der Praxis bewiesen ist, übernehmen die Kassen oft die Kosten für ein Heimgerät.
Da die Behandlung ungefährlich ist, besteht keine Altersbegrenzung. Kinder unter 6 Jahren verstehen jedoch meist die Therapieanweisungen nicht, weshalb bei ihnen eine Behandlung schwierig ist.
Manchmal kann der "Weidezauneffekt" eintreten - ein leichter Stromschlag beim Eintauchen oder Herausnehmen der Hände/Füsse aus dem Wasser. Auch ziehende oder kribbelnde Missempfindungen sind möglich. Bei Schmerzen ist der Stromfluss zu hoch eingestellt. Nach der Behandlungen sind manchmal Rötungen oder Bläschen zu bemerken. Berührt Metall die Haut im Wasser (Uhr oä), kann dort eine kleine Verbrennung entstehen. Auch an offenen Hautstellen kann punktförmiger, stechender Schmerz eine zu hohe Stromstärke anzeigen - daher offene Wunden immer mit Vaseline oder Pflaster schützen.
Nicht behandelt werden dürfen:
Gegen starkes Schwitzen steht uns mit Botox (siehe dort) und der Schweissdrüsen-Operationen (zB Schweissdrüsen-Absaugung) noch wirksame andere Behandlungen zur Verfügung. Auch für andere Hautkrankheiten gibt es alternative Möglichkeiten.
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