Dr. med. Harald Bresser, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Facharzt für Anästhesiologie

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Praxis
Dr. med. Harald Bresser
Anästhesiologen
in München auf jameda
Dr. med. Harald Bresser, von sanego empfohlen

Handekzem

Wie entsteht das Handekzem? Woher kommen Juckreiz, Rötungen, Bläschen der Finger? Welche Behandlung des Handekzem empfehlen wir in unserer Hautarztpraxis in München?

von Dr. med. Harald Bresser, Hautarzt, München 

"Was ist ein Handekzem?"

Handekzem ist ein allgemeiner Ausdrück für entzündliche Veränderungen der Haut an den Händen. Rötungen, schmerzhafte Risse, Bläschen, dicke Hornhaut oder Juckreiz quälen und schränken in Beruf und Privatleben deutlich ein. Etwa 10% der Bevölkerung leiden an Ekzemen der Hände. Die Haut der Hände ist in besonderem Maß durch äußere Einflüsse bei der Arbeit und im Privatleben belastet. Nässe schadet der Haut: Putzen und Spülen im Haushalt, Arbeit mit Kühlflüssigkeiten an Drehmaschinen, häufige Handwäschen und ähnliche Tätigkeiten stehen daher häufig am Anfang von Handekzemen. In diesen Fällen liegt dem Handekzem ein "Kontaktekzem" zugrunde. Eine anlagebedingte Hautempfindlichkeit tritt oft als weiterer Krankheitsfaktor hinzu, kann aber auch allein zu Handekzemen führen. Zuweilen zeigen sich aber auch spezielle Hautkrankheiten an den Händen. Neurodermitis/atopischem Ekzem, Schuppenflechte, Hautpilze und Kontaktallergien können Handekzeme verursachen. All diese Krankheiten erfordern besondere, unterschiedliche Behandlungsweisen. Handekzeme sind nicht ansteckend - selbst wenn ein Hautpilz zugrunde liegt. Sie haben nichts mit AIDS oder Krebs zu tun. 

"Formen der Handekzeme"

Leichte Handekzeme heilen unter Behandlung rasch ab. Mittelschwere Handekzeme bleiben über Wochen oder Monate bestehen. Schwere Handekzeme gehen mit ausgedehnten, oft wiederkehrenden oder beständigen Hautveränderungen einher und sind schwierig zu behandeln. Etwa 2-4 % zählen zu dieser Form. Man spricht von chronischem Handekzem, wenn es mehr als 3 Monate besteht oder in einem Jahr mindestens zweimal wiederkommt. Wissenschaftlich rechnet man mit drei Hauptursachen-Gruppen: 1) übermässiger Wasser- und Reizstoffkontakt (= "kumulativ-toxische Belastung"), 2) Kontaktallergien 3) erblich bedingte Ekzem- und Allergieneigung (="atopische Diathese"). 

"Symptome des Handekzem"

Typische Beschwerden der Handekzeme sind Juckreiz, Rötung, Schuppung, Bildung von Wasserbläschen, aufgerissene Fingerspitzen / Pulpitis genannt, empfindliche Haut und Trockenheit der Haut. Bei vorwiegender Bläschenbildung spricht man von dyshidrosiformem Handekzem, bei trocken-verhornten Erscheinungen von hyperkeratotisch-rhagadiformem Handekzem.  

"Was sind häufige Auslöser?"

Stoffe die häufig zu Hautirritationen führen, sind Wasser, Seife, Gummihandschuhe, Desinfektonsmittel, Metall, Klebstoffe, Zement, Farben und Gerbstoffe. Häufige Kontaktallergene sind Nickel, Duftstoffe, Perubalsam, Thiomersal, Kobaltchlorid, Wollwachs, Kolophonium, p-Phenylendiamin, Thiuram, Formaldehyd , Kaliumdichromat und Konservierungsmittel.  

"Sind Handekzeme heilbar?"

Sie sind heilbar - allerdings verlangt die Behandlung häufig sehr viel Geduld. Schwere und chronische Handekzeme sind die häufigsten berufsbedingten Hauterkrankungen. Ca. 30% der Betroffenen werden deshalb krankgeschrieben, ca. 12 % für mehr als 3 Monate. Zur Heilung erforderlich ist zum Einen die Suche nach der auslösenden Ursache der Krankheit. Bitte überdenken Sie hierzu alle beruflichen und privaten Tätigkeiten auf schädigende Einflüsse. Durch äußerliche oder innerliche Behandlung können dann - je nach Ursache und Schweregrad - Ihre Beschwerden gelindert und zum Abheilen gebracht werden. 

"Die Behandlung der Handekzeme"

Die ärztliche Behandlung des Handekzems richtet sich nach der Ursache der Krankheit. Anfangs werden Salben, Cremes, Bäder verordnet, eventuell auch innerliche Medikamente. Gleichzeitig werden verschiedene Untersuchungen als "Ursachenforschung" durchgeführt. Auslöser müssen gefunden und gemieden werden. Sehr wichtig ist eine gute Basishautpflege. Zusammen mit der Berufsgenossenschaft und Betriebsärzten müssen am Arbeitsplatz gute Bedingungen für eine Heilung geschaffen werden. Oft sind spezielle Lichtbestrahlungen, ev. auch Eximer-laserbehandlung, Handbäder mit nachfolgender Bestrahlung oder Elektrobehandlungen (Iontophorese) hilfreich bei der Therapie. Neue Medikamente, wie Alitretinoin (Toctino) werden bei sehr schweren Formen erfolgreich eingesetzt.  

"Hausmittel gegen rauhe Hände"

Durch Beachtung der folgenden Hinweise können Sie selbst entscheidend zur Heilung und Vorbeugung beitragen - ganz unabhängig von der Ursache Ihrer Krankheit. 

  1. Händewaschen Versuchen Sie, gewohnheitsmäßiges Händewaschen mit Seife zu reduzieren. Benutzen Sie nur lauwarmes Wasser. Waschen Sie die Hände meist ohne Seife; falls Sie Seife benötigen, so verwenden Sie nur kleine Mengen davon. "Baby-Seifen", sogenannte Syndets (Flüssigseifen) und/oder Seifen ohne Parfüm oder Desinfektionsmittel sind besser verträglich als normale Seifen. Nach dem Waschen die Hände sorgfältig abtrocknen, auch zwischen den Fingern. Nach jeder Handwäsche die Hände mit Pflegesalbe oder dem ärztlich verordneten Medikament eincremen. Handwaschpasten oder Bürsten sollten Sie nur am Arbeitsplatz verwenden, wenn die Hände tatsächlich sehr stark verschmutzt sind und auf andere Weise nicht zu reinigen wären.  
  2. Desinfektion, Intensivwäsche, Lösungsmittel Hände möglichst wenig mit Alkohol, Benzin, Terpentin, Desinfektionsmitteln oder anderen fettlösenden Substanzen abreiben. Bei starker Verschmutzung (Fett, Öl, Farben usw.) Spezialreiniger benutzen - niemals Benzin oder ähnliches! Auch keine groben, sandhaltigen Waschpasten anwenden. Beratung hierzu beim Betriebsarzt oder durch uns. Vermeiden Sie den Kontakt mit Metallpolituren, Schuhcreme, Boden- oder Autoputzmitteln, Farben, Klebern usw. Organische Lösungmittel und Fleckentferner sind Gift für die Hände (Spiritus, Petroleum, Verdünner). Das gleiche gilt für Polituren (Auto-, Möbelpolitur, Schuhcreme, Fensterputzmittel). Auch den direkten Kontakt mit Waschpulver, Reinigungsmitteln zur Wohnungsreinigung oder Seifenlösungen sollten Sie meiden.  
  3. Nahrungsmittel-Kontakt Schälen und Pressen Sie Apfelsinen, Zitrusfrüchte, rohe Tomaten und rohe Kartoffeln nicht mit bloßen Händen. Tragen Sie beim Kochen Handschuhe oder lassen Sie sich von Familienangehörigen helfen.
  4. HaarewaschenVerwenden Sie beim Haarewaschen Plastikhandschuhe, eventuell zusätzlich Baumwollhandschuhe. Frisörstoffe, Haarfärbemittel, Haarlotionen usw. sind aggressiv - nicht mit bloßen Händen berühren. Bei akuten Handbeschwerden sollten Sie die Haarpflege am besten dem Frisör überlassen.  
  5. Kälte und Hitze Schützen Sie Ihre Hände im Winter und im Freien mit Handschuhen. Baumwollhandschuhe sind besser verträglich als Wollhandschuhe. Lederhandschuhe können Kontaktallergien (Chrom, Farbstoffe u.a.) verschlimmern. Niemals sollten Sie es versuchen, den Juckreiz an den Händen durch Eintauchen in kochend heißes oder eiskaltes Wasser zu lindern.
  6. Ringe Auch nach Abheilen des Ekzems sollten Ringe nicht während der Arbeit getragen werden. Waschen Sie die Hände niemals mit Seife, wenn Sie einen Ring tragen. Tragen Sie nur Ringe aus hochwertigem Gold, jedoch keinen Modeschmuck. Die Innenseite der Ringe sollte häufiger mit Bürste und Ammoniakwasser gereinigt werden ( 1 Eßlöffel Ammoniak auf 1/2 Liter Wasser; über Nacht einweichen).
  7. Handschuhe Plastik- und PVC-Handschuhe sind bei Feuchtarbeiten besser als Gummihandschuhe, da Gummi häufig Allergien auslöst. Enganliegende Handschuhe sollten spätestens nach ca. 30 Minuten ausgezogen werden. Empfehlenswert ist es, unter Handschuhen zusätzlich waschbare Baumwollhandschuhe zu tragen ( in Kaufhäusern und Apotheken erhältlich). Auch baumwollbeschichtete Haushaltshandschuhe sind empfehlenswert (z.B. "Marigold"). Sie sind in Apotheken und Drogerien erhältlich. Diese Handschuhe nach der Arbeit nach links wenden, mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen. Versuchen Sie, bei Schmutz- und Wasserarbeiten Ihre Handschuhe zu tragen, auch wenn Sie "Fingerspitzengefühl" benötigen.  
  8. Allergie Achten Sie auf Kontaktstoffe, welche Ihr Ekzem anscheinend verschlechtern (Schmuck, Berufsstoffe, Kosmetika, Salben usw.). Teilen Sie uns diese Stoffe mit, damit wir eventuell entsprechende Allergietests durchführen können.
  9. Schuppen abziehen Die Haut der Hände benötigt Zeit, um gesund nachzuwachsen. Bitte unterlassen Sie es, die Hautschuppen an den Händen "abzuziehen" oder kleine Wasser- und Eiterbläschen aufzustechen. Viele Menschen mit langwierigen Handekzemen gewöhnen es sich an, ständig und unbewußt an den Händen "herumzuspielen". Falls Sie eine solche Gewohnheit angenommen haben, sollten Sie für einige Zeit Tag und Nacht Baumwollhandschuhe tragen. 
  10. Stiefmütterchenkraut gegen Handekzem Bewährte Begleitmaßnahme: Handbäder mit Abkochungen aus Stiefmütterchenkraut. Handvoll Stiefmütterchenkraut auf 1 l Wasser geben, 10 min abgedeckt leicht köcheln lassen, Sud durch Sieb gießen und abkühlen lassen. Waschbecken mit kühlem Wasser füllen. ½ l des Sud dazugeben. Darin die Hände für 5-10 min baden. Morgens und abends durchführen.  
  11. Nachbehandlung Bedenken Sie, daß die Widerstandsfähigkeit Ihrer Hände für mindestens 6 Monate nach Abheilung noch geschwächt ist. Befolgen Sie daher diese Hinweise auch dann, wenn es Ihnen wieder besser geht.

Viele weitere Infos dazua auch unter Ekzeme, Neurodermitis, Hautpfege, Hautkrankheiten. 

Wir hoffen, dass Ihnen diese Seiten bei der Lösung Ihres Gesundheitsproblems helfen. Die wirkliche Ursachensuche und richtige Behandlung kann jedoch nur bei persönlicher Untersuchung durch Ihren Hautarzt erfolgen. 

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