Was ist Mesotherapie? Was ist ein Mesolift? Wie hilft Mesotherapie bei Haarausfall, Cellulite ua Hautkrankheiten? Was können wir mit der Mesotherapie in München erreichen? von Dr. Harald Bresser, Hautarzt, München
Mesotherapie ist der Name einer in Deutschland relativ neuen Behandlungsmethode an der Grenze zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde. In Frankreich wird diese Methode seit über 50 Jahren weiterentwickelt und sogar an den Universitäten gelehrt. Es handelt sich um eine Verbindung von Neuraltherapie, Akupunktur und sanfter Arzneimitteltherapie. Dabei werden Mischungen von Medikamenten in sehr geringer Dosis in und unter die Haut eingespritzt. Da aufgrund der besonderen Spritztechnik nur sehr geringe Medikamentenmengen notwendig sind, entfallen die üblichen Nebenwirkungen von schulmedizinischen Arzneimitteln. Dr. Michel Pistor, der Erfinder der Therapie, definierte diese neuartige Technik so: " Die Mesotherapie ist eine … einfache therapeutische Methode, die zum Ziel hat, das Medikament möglichst nahe an den Ort der Krankheit zu bringen. Es wird in minimalen Dosen lokal in die Haut (intrakutan) oder oberflächlich unter die Haut (subkutan) injiziert".
Die Mesotherapie verspricht Linderung oder Heilung bei zahlreichen medizinischen und ästhetischen Problemen aus praktisch allen Gebieten der Medizin. Nicht selten ist auch bei sehr hartnäckigen Beschwerden damit Hilfe möglich. In unserer Praxis setzten wir Mesotherapie gegen viele besonders schwierig heilbare Hautkrankheiten ein.
In vielen französischsprachigen Ländern hat die erfolgreiche Behandlung von ästhetischen Problemen der Mesotherapie zu weiter Anerkennung verholfen. Tränensäcke, Gesichtsfalten, Cellulite, Haarausfall, Bindegewebsschwäche ua sind durch die Mesotherapie zu bessern. Ohne operativen Eingriff können durch intensivierte Blut- und Lymphzirkulation, Gewebeentschlackung und -regeneration, Fettabbau und Kollagenneubildung verblüffende Wirkungen erreicht werden.
Besonders bekannt wurde in den letzten Jahren das sogenannte "Mesolifting". Mesolifting ist eine spezielle Anwendungsform der Mesotherapie in der Ästhetischen Medizin. Dabei wird eine Mischung aus Hyaluronsäure (siehe auf unserer Webseite unter "Faltenunterspritzung") und anderen Wirkstoffen in die Haut injiziert. Das besondere am Mesolifting ist die Mischung der Medikamente und die Injektionstechnik. Der Arzt kann so - ohne Operation - einen Facelifting-artigen Effekt im gesamten Gesicht erreichen.
Auch spezielle Formen der "Fett-weg-Spritze" wurden in der Mesotherapie schon vor vielen Jahren gegen Cellultite und Fettpölsterchen entwickelt (weiteres dazu unter Stichwort "Lipolyse").
Eine Besonderheit der Mesotherapie besteht darin, was gespritzt wird und wie der Arzt/Ärztin die Medikamentenmischung in die Haut einspritzt. Man verwendet spezielle Nadeln und muss eine ganz bestimmte Hautschicht treffen. Es gibt mehrere Arten des Einspritzens, je nach dem gewünschten Effekt (Einzelinjektionen, Salven, Dauerinfusionen, Kratztechnik, Pistolen-Technik…). Nur Ärzte können diese spezielle Technik in eigenen Fortbildungskursen erlernen.
Ein sehr wichtiges Medikament in der Mesotherapie ist das örtliche Betäubungsmittel "Procain". Wie bei der Verwendung in der Neuraltherapie hat es auch hier zahlreiche heilsame Effekte. Dazu werden viele spezielle Vitamine, Mineralien, orthomolekulare Substanzen und Medikamente eingespritzt, aber immer stark verdünnt. Kortison wird nie eingespritzt.
Vorteile der Behandlung sind ihre erstaunliche und schnelle Wirksamkeit bei gleichzeitiger Armut an Nebenwirkungen. Mesotherapie kann bei sehr vielen Krankheitsbildern und Beschwerden angewendet werden. Man spart mit ihr erhebliche Mengen an Medikamenten ein, weshalb sie so gut verträglich ist. Durch Kombinationseffekte (Synergie) der Medikamentenwirkung mit der speziellen Einspritztechnik und Wahl von Akupunktur- oder Triggerpunkte sind oft auch bei chronischen und hartnäckigen Leiden gute Erfolge zu erreichen, auch in "ausbehandelten" oder therapieresistenten Problemfällen.
Schwere Nebenwirkungen werden extrem selten berichtet. Bei einer Allergie gegen örtliche Betäubungsmittel oder ein anderes der verwendeten Präparate muss man natürlich auf diese Mischung verzichten. Die Behandlung selbst brennt und ist leicht schmerzhaft - wie jede Hauteinspritzung mit feinsten Nadeln. Blutergüsse sind möglich, aber harmlos und lösen sich von selbst auf. Auch eine gewisse Infektionsgefahr besteht, ebenso wie die Gefahr von Nervenschäden bei falscher Handhabung. In seltenen Fällen kann es an den Einspritzstellen zu nekrotischen kleinen Hautgeschwüren kommen, die unter Narbenbildung abheilen können. Bei Einnahme von Blutverdünnungsmitteln (ASS, Marcumar usw) kann es zu grösseren Blutergüssen und längerem Nachbluten kommen.
Die Mesotherapie ist keine "neue" Methode. Ihre Grundlagen wurde schon Anfang der fünfziger Jahre in Frankreich gelegt. In Deutschland oder im englischsprachigen Raum ist sie allerdings relativ neu und noch wenig verbreitet. Eine kurze Chronologie der Mesotherapie :
1952 Schlüsselerlebnis von Dr. MICHEL PISTOR mit einem "tauben" Schuster, der nach Procainspritzen plötzlich wieder hört
1952-1958 Erforschung und Entwicklung der Therapie in seiner Arztpraxis
1958 Erste Veröffentlichung, Definition "Mesotherapie" durch Dr. Pistor
1964 Gründung der Französischen Mesotherapie-Gesellschaft
1976 1. Internationaler Mesotherapie - Kongreß in Bray-Lu
1978 Erste Doktorarbeit über Mesotherapie an französischer Universität
1981 Gründung des ersten Ausbildungs-Zentrums (CERM)
1984 Gründung der Deutschen Gesellschaft für Mesotherapie (DGM)
1987 Anerkennung durch die französische Académie de Medicine
1996 1. Internationaler Ausbildungskurs an der Universität von Bordeaux
1998 1. Außereuropäischer Kongreß in Sao-Paulo, Brasilien
2000 Anerkennung der Erstattungsfähigkeit in der Schmerztherapie in Frankreich
2001 50-jähriges Jubiläum der Mesotherapie
2002 Gründung des Diplome Interuniversitaire (Paris-Bordeaux- Marseille)
2002 Mesotherapie wird eine offizielle ärztliche Zusatzbezeichnung in Frankreich
Nur nach eingehender ärztlicher Untersuchung, Befragung über Allergien usw. kann entschieden werden, ob die Anwendung der Mesotherapie sinnvoll ist. Zuerst werden die zu verwendenden Medikamentenmischungen festgelegt und gemischt. Die Sitzung selbst verläuft so, dass der Arzt von Hand oder unter Verwendung spezieller Spritzpistolen viele Mini-Einspritzungen unter die Haut macht. Die Menge des Medikaments ist dabei gering, unerwünschte Nebenwirkungen sehr unwahrscheinlich. Die Wirkung ist aber erstaunlich stark, da die eigentliche Medikamentenwirkung massiv durch die Kombination verschiedener Arzneien und durch die spezielle Spritztechnik gesteigert wird. In der Haut entsteht ein kleines Medikamentendepot. Meist werden zwischen Wiederholungssitzungen grössere Abstände gewählt.
Es existieren umfangreiche wissenschaftliche Forschungsergebnisse über den Wirkort und die Wirkungsart der Mesotherapie. Die heilende Wirkung entsteht durch eine Kombination verschiedener chemischer, nervaler und humoraler Mechanismen.
Die wichtigsten Therapieprinzipien der Mesotherapie wurden von ihrem Begründer Dr. Pistor definiert. Sie lauten: behandle " wenig - selten - am richtigen Ort". "Wenig" bedeutet dabei: die verwendeten Mininadeln von 4 oder 6 mm Länge erlauben winzigste Einstiche, es werden sehr geringe Mengen gespritzt (zB 0,1 ml). Dadurch ist die Einspritzung auch relativ schmerzarm. "Selten" bedeutet: Weil das Medikament deutlich länger als bei Einspritzung in Muskeln oder Vene wirkt, können die Abstände zwischen 2 Sitzungen durchaus eine Woche, einen Monat oder mehr betragen. "Am richtigen Ort" heißt: im Gegensatz zur normalen Medikamentengabe wird der Körper nicht mit höheren Wirkstoffmengen überflutet. Stattdessen spritzt der Arzt das Mittel an oder in den gewünschten Wirkort.
Die Mesotherapie ist eine privatärztliche Leistung und wird von den gesetzlichen Kassen nicht bezahlt. Die Deutsche Gesellschaft für Mesotherapie unter ihrer Präsidentin Fr. Dr. Knoll verstärkt die wissenschaftliche Forschung auch in Deutschland, um eine Anerkennung durch die Krankenkassen in der Zukunft möglich zu machen. Gegenwärtig erhält jeder Patient eine private Rechnung, deren Kostenhöhe sich durch die verwendeten Medikamente und den ärztlichen Aufwand bestimmt. Die Kosten einer Sitzung sollten ab etwa 60 E veranschlagt werden; deutlich höhere Kosten können im ästhetischen Bereich anfallen.
Ihr Praxisteam Dr. H. Bresser Peschelanger 11, 81735 München, 089-677977, www.drbresser.de
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