Dr. med. Harald Bresser, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Facharzt für Anästhesiologie

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Praxis
Dr. med. Harald Bresser
Anästhesiologen
in München auf jameda
Dr. med. Harald Bresser, von sanego empfohlen

Mollusca contagiosa, Dellwarzen

Woher kommen Dellwarzen oder Mosaikviruswarzen? Wie behandeln wir Mollusken in unserer Hautarztpraxis in München?

von Dr. med. Harald Bresser, Hautarzt, München

Die wichtigsten Infos zu Dellwarzen im Überblick

  • Dellwarzen sind ca. 1 - 3 mm große Knötchen
  • Dellwarzen finden sich häufig bei Kindern, seltener bei Erwachsenen
  • Dellwarzen sind eine ansteckende Viruserkrankung und  werden durch direkten Hautkontakt übertragen
  • Dellwarzen sind harmlos
  • Dellwarzen heilen bei Kindern oft von selbst – allerdings oft erst nach langer Zeit
  • Behandlung gegen Dellwarzen:

    • Örtliche Behandlung mit Cremes und Lösungen
    • Vereisung /Kryotherapie
    • Operative Entfernung, Kurettage, oder Laser
    • Naturheilkundliche Verfahren zur Immunstärkung

Ausführliche Informationen zu Dellwarzen, ihrer Entstehung und Vererbung sowie zu möglichen Behandlungsmethoden finden Sie im folgenden Text.

 "Dellwarze, Mollusken: eine Viruserkrankung"

Unter dem volkstümlichen Namen "Dellwarzen" versteht man ca. 1 - 3 mm grosse, zentral eingedellte Knötchen der Haut. Sie kommen sehr häufig bei Kindern vor; aber auch Erwachsene können sich mit Dellwarzen anstecken. Diese eigentlich harmlosen Hautwucherungen werden durch Warzenviren verursacht. Wissenschaftlich nennen wir sie Mollusca contagiosa ("ansteckende Mollusken") oder Mosaikviruswarzen. Viren sind mikroskopisch kleine Krankheitserreger, die nicht mit sogenannten Bazillen(wissenschaftlich: Bakterien) verwechselt werden dürfen. Erst bei 80000facher Vergrösserung kann man sie im Mikroskop sehen. Wir kennen heute über 40 verschiedene Arten von Warzenviren, grossenteils sogenannte HPV-Viren. "Warze" ist übrigens ein volkstümlicher Name für alle harmlosen, höckrig-warzigen Hauterscheinungen; Alterswarzen beispielsweise sind völlig anderer Natur und nichtansteckend (siehe auch unter Stichwort "Warzen" und "Alterswarzen"). Dellwarzen finden sich vor allem bei Kleinkindern: teils einzeln, teils überall über den Körper verstreut.  

"Entstehung der Mollusken" 

Dellwarzen entstehen durch Kontakt mit Menschen oder Gegenständen, welche die Warzenviren an sich tragen. Meist kratzen die Kinder ihre Warzen auf; unter ihren Fingernägeln befindet sich dann massenhaftes Virusmaterial. Beim Kratzen an anderern Hautstellen wird die Warze übertragen. Ob man sich mit Warzenviren infiziert, hängt entscheidend davon ab, wie gesund unser Immunsystem funktioniert. Ein aktives Immunsystem tötet die Viren ab, bevor sie sich im Körper festsetzen können. Manche Menschen sind scheinbar völlig immun gegen Warzen, bei anderen Menschen bedecken sie große Hautflächen. Kinder und Jugendliche sind wegen ihres unreifen Immunsystems besonders anfällig.
Dellwarzen sind keine Zierde, aber nicht bösartig oder gefährlich. Sie haben mit Krebs nichts zu tun, auch wenn sie im Einzelfall sehr schnell an der Haut wuchern können. 

"Sind Dellwarzen heilbar?"

Dellwarzen zählen zu den harmlosen Warzenarten, welche  - im Gegensatz zu Hand- oder Fusswarzen - praktisch immer heilbar sind. Oft benötigt man allerdings viel Geduld, bis die Dellwarzen wieder verschwunden sind.  

"Die Behandlung von Dellwarzen - auch Hausmittel"

Dellwarzen verschwinden häufig "von selbst" - das Immunsystem vernichtet die Warzenviren. Diese Spontanheilung erfolgt in der Regel innerhalb von 2-4 Jahren. Nicht jede Dellwarze muß daher vom Arzt behandelt werden. Zeigen Sie uns aber jede Warze, damit wir beurteilen können, ob eine Selbstbehandlung ausreicht. Der bewusste Verzicht auf eine Behandlung wird daher von vielen Kinderärzten propagiert und kann anfangs durchaus gerechtfertigt sein. Wir halten den Verzicht auf eine Behandlung nur unter folgenden Bedingungen für vertretbar: 
1) die Zahl der Dellwarzen ist gering 
2) der Kontakt zu Geschwistern und anderen Kindern lässt sich begrenzen (Ansteckungsgefahr!) 
3) das Kind ist beschwerdefrei und nicht gequält durch die Warzen (keine Entzündung, kein Aufkratzen, keine Schmerzen) 
4) es liegt keine akute Neurodermitis oder ein anderes Ekzem vor ( denn dann besteht ein hohes Ausbreitungsrisiko) 
5) es liegt kein anderer Immundefekt vor 
6) es besteht kein dringender Behandlungswunsch von seiten der Eltern.   Unter diesen Voraussetzungen kann man abwarten, ob die Warzen spontan verschwinden. Im englischen nennt man dies "watchful waiting" - aufmerksames Abwarten. Wenn die Warzen nach 2-3 Monaten noch da sind oder sich ausbreiten, sollte man den Kinderarzt oder Hautarzt für eine aktive Behandlung konsultieren. Obwohl die Dellwarzen sehr häufig sind, gibt es tatsächlich wenige gute wissenschaftliche Studien (randomisier, kontrolliert) - und die helfen leider nicht weiter bei der Therapiewahl, weil ihre Ergebnisse widersprüchlich sind.  

Folgende Behandlungsmethoden wenden wir an:  
1) örtliche Behandlung der Dellwarzen mit Cremes, Lösungen usw: es gibt dazu desinfizierende Cremes, Tretinoin-Lösungen, Salicylsäure-Gel, KOH-Lösungen, in den USA ist Cantharidin-Lack gängig, Imiquimod/Aldara (nicht zugelassen) und andere Behandlungen. Sie führen alle gewollt zu einer Entzündungsreaktion - durch die Entzündung können die Immunzellen des Körpers die Viren besser erkennen und vernichten 
2) Vereisung, Kryotherapie; geht mit Risiko einer Hautverfärbung einher, ist bei Kindern wegen der geringen Schmerzhaftigkeit unbeliebt  
3) operative Entfernung, Kurettage, Aushebeln, Laser: sehr bewährt; schmerzfrei, wenn vorher eine ausreichende Oberflächenbetäubung mit schmerzlindernder Salbe erfolgt. 
4) in schweren Fällen: Cidofir-Creme, photodynamische Therapie PDT, Interferon: nur selten bei immunkranken Erwachsenen notwendig  
5) bewährt haben sich zusätzlich naturheilkundliche Verfahren zur innerlichen Immunstärkung, denn letztlich muss immer das eigene Immunsystem die Warzenviren vernichten; zB homöopathische Medikamente, Eigenblutbehandlung, pflanzliche Präparate: Fussblattwurzelstock/Podophylli, Lebensbaum-Triebspitzen/Thuja, Teebaumöl/Melaleucae... 
6) volkstümliche Behandlungsverfahren / Hausmittel: Schneckensaft, Pflanzensäfte, Urin usw. Aus wissenschaftlicher Sicht handelt sich bei diesen Erfolgen der sogenannten "Suggestivtherapien" wahrscheinlich um eine Warzenvernichtung durch starke Immunstimulierung: der Glaube kann bekanntlich Berge versetzen - und Warzen vernichten. Funktioniert bei Dellwarzen schlechter als bei anderen Kinderwarzen  

"Was können Eltern und Kinder selbst tun, damit die Heilung eintritt?"

Vom eigenen Verhalten hängt es ab, ob die Behandlung erfolgreich sein wird. Machen Sie den Viren das Leben möglichst schwer. So kann man die weitere Ausbreitung verhindern:  
1) allein baden 
2) Handtücher allein benutzen
 3) Handtücher häufig wechseln 
4) Fingernägel nach Kratzen säubern/desinfizieren 
5) Warzen nie mit den Fingernägeln abkratzen
 6) engen körperlichen Kontakt mit "Warzenstellen" vermeiden 

"Heilung für immer? "

Oft muss man die Behandlung nach einigen Wochen nocheinmal wiederholen, um Restwarzen zu entfernen. Selbst nach operativer Entfernung besteht das Risiko, dass noch Viren überlegt haben und die Warzen wiederkommen. Selbst ohne Neuinfektion können (selten) noch nach 6 - 8 Monaten neue Dellwarzen entstehen. Eine sorgfältige Beobachtung der Kinder durch die Eltern ist also sinnvoll. Glücklicherweise sind die allermeisten Kinder aber nach 1-2 Behandlungen geheilt.  

Bei hartnäckigen Mollusken - Behandlungstermin vereinbaren unter Tel 089-677977 !

Ihre dermaPraxis Dr. H. Bresser, Peschelanger 11, 81735 München, www.drbresser.de 

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