Dr. med. Harald Bresser, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Facharzt für Anästhesiologie

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Praxis
Dr. med. Harald Bresser
Anästhesiologen
in München auf jameda
Dr. med. Harald Bresser, von sanego empfohlen

Kopfhaut und Haare - ein sensibles Gefüge

Welche Krankheiten der Kopfhaut gibt es? Wieso sind Kopfhaare etwas so besonderes?

von Dr. Harald Bresser, Hautarzt, München

 

Schöne Haare sind der Stolz vieler Frauen - Haarausfall und brüchige Nägel ihr Alptraum. Volles Haar verkörpert in allen Kulturen Lebenskraft und Geschlechtstüchtigkeit. Das immerwährende Wachstum der Haare ließ die Menschen früherer Zeiten im Haar eine besondere Kraft vermuten, den Sitz des Lebens. Im Alten Testament besiegte Delila den unbezwingbaren Samson, indem sie ihm sein wallendes Kopfhaar stutzte. Bei den Germanen waren lange Haare das Vorrecht der "freien" Menschen und Jungfrauen. Und noch heute müssen strenggläubige Musliminnen jedes Körperhaar sorgfältig verbergen.

In der Kopfhaut sitzen nicht nur die Wurzeln der Haare - an der Kopfhaut können sich sehr viele allgmeine und spezielle Hautkrankheiten zeigen. Von Haarwurzelentzündungen, über Kopfhautschmerzen, Schuppenflechte der Kopfhaut, Ekzemen bis zu Parasitenbefall und Mangelernährung reicht die Palette der Hautprobleme, die ein Blick auf die Kopfhaut enthüllen kann.

Haare und Nägel entstehen und wachsen in hochspezialisierten Zellgesellschaften. Wir nennen sie "Hautanhangsorgane", da sie einerseits zur Haut gehören, andererseits doch völlig anders gebaut sind. Krankheiten dieser eigenständigen "Organe" werden vom Hautarzt mitbehandelt. Durchschnittlich 135 000 Haarwurzeln liegen in der Lederhaut jedes Menschen als kleine Haarfabriken - davon sind ca. 25 000 Körperhaare. Nur Handinnenflächen und Fußsohlen sind haarfrei. Am Körper und im Gesicht der Frau wachsen sehr dünne, kurze, fast unsichtbare "Vellushaare". Die meisten Haare zählen jedoch zu den etwas dickeren, gut sichtbaren "Terminalhaaren". Alle Haare entstehen und wachsen in taschenartigen Hüllen ("Haarfollikel"), die in den oberen Hautschichten stecken. Bei der gesunden Frau wachsen etwa 100 000 Haare auf dem Kopf; die Anzahl ist am höchsten bei Blonden, am niedrigsten bei Rothaarigen. Jedes Kopfhaar ist ca. 0,02 und 0,12 mm dick und kann ca. 70 Gramm Gewicht tragen, ohne zu zerreißen. Kein Körperhaar wächst schneller als das Kopfhaar - Kopfhaar wächst in 3 Tagen ca. 1-2 mm. Das bedeutet, daß pro Tag alle Kopfhaare zusammen etwa 300 m wachsen. Die meisten Frauen in unseren Breiten besitzen glattes oder gewelltes Haar. Das krause, gelockte Haar von Afrikanern ist Folge eines anderen Haaraufbaus und einer anderen Ausrichtung der Haarfollikel in der Haut.

Jedes Haar durchläuft verschiedene Lebensphasen. Krankhafter Haarausfall läßt sich nur bei Kenntnis dieses natürlichen Lebenszyklus des Haares verstehen. Über ca. 3 Jahre lebt das Kopfhaar in einem Zustand des aktiven Wachstums, genannt Anagenphase. Etwa 90 % aller gesunden Haare befinden sich stets in dieser Phase. Nach einer kurzen Übergangsphase (Katagenphase) bildet sich dann am Ende eine Haarlebens die Haarbasis in der sogenannten Ruhephase (Telogenphase) zurück. Am Ende der Ruhephase fällt das alte Haar aus. Wenn ein Haar in die Ruhephase übertritt, bildet sich am Boden des gleichen Haarfollikels bereits ein neues Haar. Es ist daher völlig natürlich, Haare zu verlieren. Jeder gesunde Mensch verliert täglich 80-100 Kopfhaare - die sofort durch junge Haare ersetzt werden. Bei Untersuchungen des normalen Haupthaares finden wir ca. 10 % in der Ruhephase.

Die Gesamtdauer des Haarzyklus, die Lebensdauer eines Haars und damit seine maximale Länge sind anlagebedingt. Dies ist der Grund, warum manche Frauen ihre Haare bis zum Po wachsen lassen können, während die Haare bei anderen schon in Schulterlänge ausfallen. Die Haare im Schambereich dagegen leben nur einige Monate in der Anagenphase, fallen daher früher aus und werden nie so lang wie Kopfhaare. Auch eine Wimper wird nur 3 Monate alt, während ein männliches Kopfhaar 5 Jahre und Frauenhaar bis 7 Jahre alt werden kann. Warmes Wetter regt die Kopfhautdurchblutung und das Haarwachstum an. Frost verlangsamt das Haarwachstum.

Haarausfall und Kopfhautprobleme führen viele Menschen jeden Alters in die Praxis des Hautarztes. Für einige Haut- und Kopfhautveränderungen gibt es gut wirksame Therapiemethoden, für viele fehlt leider eine rasch und gut wirksame Behandlungsart. Die Behandlung von Haar- und Kopfhautproblemen zählt für den Arzt daher oft zu den undankbaren Aufgaben - wegen des langsamen Wachstums dieser Organe ist der Erfolg einer Behandlung auch erst nach Wochen oder Monaten zu sehen - die Behandlung wird daher ofrt frustriert zu früh abgebrochen. Längerdauernde Probleme an Haar und Kopfhaut sollten Sie immer zum Hautarzt führen, denn nur der Spezialist kann zwischen Pilzbefall, Allergie und Haarwurzelkrankheit unterscheiden.

Ihre dermaPraxis Dr. H. Bresser, Peschelanger 11, 81735 München, Tel 089-677977, www.drbresser.de