Dr. med. Harald Bresser, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Facharzt für Anästhesiologie

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Praxis
Dr. med. Harald Bresser
Anästhesiologen
in München auf jameda
Dr. med. Harald Bresser, von sanego empfohlen

Die Hautfarbe

Wie entsteht die Farbe der Haut? Welche Bedeutung hat die Hautfarbe? Was können wir zur Verschönerung der Hautfarben in einer Hautarztpraxis in München tun? 
von Dr. med. Harald Bresser, Hautarzt, München 

Weisse Haut, braune Haut, gelbe Haut, rote Haut, schwarze Haut: die Farbe unserer Haut ist ein wichtiger Teil unserer persönlichen, sozialen, historischen und ethnischen Identität. Für den Dermatologen ist die Hautfarbe ein wichtiges Kriterium bei der Diagnosestellung von Hautkrankheiten.  

"Was prägt die Hautfarbe?"

Die Hautfarbe des Menschen wird im wesentlichen durch den Gehalt an Pigmenten - Melanin - und die Farbe des Blutes in der Haut bestimmt. Melanin kommt beim Mensch in 2 Varianten vor: Eumelanin als schwarzbraunes Pigment und Phäomelanin, eine gelbrötliche, hellere Variante. Das Mischungsverhältnis beider Farben bestimmt den Hautton und Hauttyp. Der Braunheitsgrad wird im wesentlichen durch das Eumelanin bestimmt, gelbe oder rötliche Obertöne entstehen durch die Menge an Phäomelanin. Rothaarige Menschen und/ oder hellhäutige, sommersprossenreiche, "skandinavische" Menschenhaut wird von Phäomelanin geprägt. Natürlich bestimmt v.a. die Genetik / Veranlagung die Hautfarbe; Sonneneinstrahlung kann die Farbe allerdings stark beeinflussen. Blutgefässe in der Haut können v.a. bei hellem Hauttyp stark durchschimmern und einen rötlichen Hautton prägen. Erblassen und Erröten entsteht ausschliesslich durch verminderte bzw verstärkte Durchblutung der Haut. Europäer sind übrigens die einzigen Menschen, bei denen Haarfarbe und Augenfarbe variieren. Alle anderen Völker besitzen braune oder schwarze Augen und Haare; nur im Iran gibt es Volksgruppen, die besonders viele grüne Augen haben. Handflächen und Fußsohlen sind heller und melaninarm - was wahrscheinlich die hohe Rate von Melanomen an Händen und Füssen von dunkelhäutigen Menschen erklärt. Lippen und Schleimhaut sind immer rot oder rosa, nur bei sehr dunkler Hautfarbe auch braun-schwarz. Auch die Haut von Fingerkuppen, Ohren und Knöcheln ist oft rötlicher oder heller, während Brustwarzen und Geschlechtsorgane meist etwas dunkler gefärbt scheinen. Frauen haben meist eine 3-4 % hellere Haut als Männer. 

"Wie entsteht Melanin?"

Das Pigment Melanin wird von den Melanozyten - Zellen gebildet. Sie leben in der Haut, den Haarwurzeln, der Iris der Augen und in der Retina am Augenhintergrund. Die Menge der Melanozyten ist übrigens bei Schwarzen und Weissen gleich - selbst Albinos (genetisch Weisshäutige) haben normal viele Melanozyten. Die Zellen bilden allerdings jeweils sehr unterschiedliche Mengen von Melanin. In kleinsten Zellfabriken, den Melanosomen, wird aus der Aminosäure L-Tyrosin über den Zwischenschritt DOPA (Dihydroxyphenylalanin) das Dopachinon produziert; das Enzym Tyrosinase ist dabei wichtig. Aus Dopachinon entstehen beide Melaninvarianten. Sonnenlicht stimuliert die Bildung des sogenannten melanozytenstimulierenden Hormons (alpha-MSH), welches für den Syntheseschritt von Dopachinon zu Eumelanin wichtig ist. Andere Lichtbedingungen dagegen lassen das Dopachinon mit der Aminosäure Cystein zu Dysteindopa werden, woraus Phäomelanin ensteht. Eumelanin ist für den Menschen wichtig, da es die tieferliegenden Körperzellen vor den zerstörerischen Einwirkungen der UV-Strahlen der Sonne schützt. Die biologische Bedeutung von Phäomelanin ist bis heute unklar. Die pigmenthaltigen Melanosomen wandern aus den Melanozyten in die umliegenden anderen Hautzellen (Keratinozyten). Dort legen sie sich zwischen empfindlichen Zellkern und die Hautoberfläche und schützen so die DNA der Hautzellen. Bei schwarzhäutigen Menschen sind die Melanosomen zum bessern Lichtschutz sehr fein in den Keratinozyten verteilt, bei hellhäutigen Europäern und Asiaten dagegen er dicht zusammengepackt. Die Melaninsynthese wird durch zahlreiche Gene gesteuert, sodass die Entstehung der individuellen Hautfarbe ein sehr komplexes Geschehen ist.  

"Wie sind die unterschiedlichen Hautfarben entstanden?"

Vor etwa 7 Millionen Jahren begann die Entwicklung des heutigen Menschen mit der Trennung von den Affen. Vermutlich als Anpassung an die Hitzebelastung bei stetigem, aufrechtem Laufen verloren unsere Urahnen ihr Fell - eine bessere Kühlung durch Schwitzen war damit möglich. Da diese Urmenschen in Afrika lebten, entwickelten sie zum Schutz vor der Sonne mit zunehmendem Verlust des Körperhaares eine zunehmend dunkle Hautpigmentierung. Die nächste wichtige Wende bei der Differenzierung der Hautfarben begann vor ca. 1,8 Millionen Jahren. Damals begann die Wanderung einzelnder Menschenfamilien von Afrika nach Asien und Europa. Bei ihnen ging die dunkle Pigmentierung mit der Zeit wieder verloren. Amerikanische Wissenschaftler verglichen im Jahr 2000 den Einfallswinkel und die Stärke des UV-Lichts in verschiedenen Regionen der Welt mit der Hautfarbe. Wenn man Migrationseffekte unberücksichtig lässt, zeigt sich eine verblüffende Verbindung zwischen Hautfarbe und UV-Einfallswinkel. Ohne Schutz durch Melanin "verbrennt" die Haut, Hautkrebs nimmt überhand. Dunkle Haut bietet in sonnenreichen Regionen ein also einen Überlebensvorteil. Melanin schützt ausserdem die lebens- und fortpflanzungswichtige Folsäure des Blutes vor Zersetzung, was bei viel Sonne ebenfalls gesundheitlich sehr positiv ist. Im Norden dagegen ist dunkle Haut ungesund: je dunkler die Haut, umso weniger Vitamin D kann der Körper bilden. Dunkelhäutige Menschen leiden in sonnenarmen Regionen (etwa ab dem 46. Breitengrad) rasch an Vitamin D Mangel - Mangelkrankheiten sind die Folge. Helle Haut erlaubt die Bildung von mehr Vitamin D bei weniger Sonne. Blonde Haare und blaue Augen sind Ergebnis einer Genmutation des MC1R-Gens (Typ OCA2), kombiniert mit einem weiteren Gen. Diese Genmutation bietet also Überlebensvorteile in den sonnenarmen Regionen der nördlichen Erdhalbkugel. Eskimos konnten jahrhundertelang trotz dunkler Haut überleben, da sie viel Vitamin-D-reichen Fisch aßen.  

"Welche gesundheitliche Bedeutung hat die Hautfarbe?"

Das Hautpigment schützt die übrigen Hautzellen vor den UV-Strahlen der Sonne, und damit vor Krebs und Alterung. Diese Bedeutung zeigt sich vor allem bei einer Genmutation, dem Albinismus.  Menschen mit Albinismus ("Albinos") können kein Pigment bilden, sie haben eine weisse Haut, weisse Haare und rote Augen. Dies kann bei Menschen und Tieren vorkommen. Leider gibt es manche Albinismusformen verstärkt in Afrika, wo die Gefährdung durch die Sonne besonders hoch ist. Diese Menschen leiden sehr häufig an den verschiedensten Formen von Hautkrebs.  

"Ist die Hautfarbe immer gleich?"

Manche Tiere, wie Chamäleon oder Kraken, können ihre Hautfarbe rasch verändern.  Durch Nervenimpulse können sie ihre Pigmentzellen verschieben. Die Farbänderung dient der Tarnung und Kommunikation. Andere Farbänderungen enstehen durch Änderung der Hautdurchblutung, zB bei paarungsbereiten Affen. Manche Insekten verändern ihre Farbe je nach Jahreszeit und Alter. Die Haut des Menschen kann ihre Farbe ebenfalls ändern - Sonnenbräune, Schamesröte und dicke Schminke sind die besten Beispiele dafür. 

"Wie kann die Farbe der Haut verändert werden?"

Da Menschen aus sozialen Gründen oft mit ihrer Hautfarbe unzufrieden sind, gab und gibt es viele Versuche, die Hautfarbe zu verändern. Schminken ist die einfachste Methode: helle und weisse Schminke war im Barock in Europa, und ist noch immer in vielen afrikanischen und asiatischen Ländern in Mode. Ohne dunkle Schminke ist kein Film und keine Fernsehsendung denkbar, da das helle Scheinwerferlicht jede natürliche Hautfarbe blass aussehen lässt. Durch Solarien und Sonnenbäder, Selbstbräuner und Karottenessen lässt sich der Hautton eher zum Dunklen verändern. Vielfältige Bleichcremes werden v.a. in Afrika auf jedem Wochenmarkt angeboten. Die medizinische Behandlung von Pigmentflecken ist möglich - einfach bei Altersflecken, schwierig bei Hormonflecken. Welches Verfahren im Einzelfall am erfolgversprechendsten ist, kann nur der Hautarzt nach Begutachtung der Haut zusammen mit dem Patienten entscheiden.  Die Farbe seiner Haut prägt den Menschen. Wollen wir hoffen, dass in Zukunft die Hautfarbe für jeden Menschen ein Zeichen der Identität und des Stolzes sein wird - und dass rassistische und diskriminierende Aspekte der Hautfarbe bald nur noch in Fabeln aus der Vergangenheit Erwähnung finden.   

Ihre  dermaPraxis Dr. med. H. Bresser Peschelanger 11, 81735 München, 089-677977, www.drbresser.de 

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