Dr. med. Harald Bresser, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Facharzt für Anästhesiologie

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Praxis
Dr. med. Harald Bresser
Anästhesiologen
in München auf jameda
Dr. med. Harald Bresser, von sanego empfohlen

Pilze der Haut, Tinea

 Was sind Ursache und Behandlung von Hautpilz, Nagelpilz, Darmpilz? Welche Therapiemethoden bieten wir in unserer Hautarztpraxis in München? 
von Dr. med. Harald Bresser, Hautarzt, München  

"Was sind Pilzerkrankungen der Haut?"

Hautpilzerkrankungen zählen zu den häufigsten Hauterkrankungen überhaupt. Jeder 3. bis 4. Deutsche leidet unter irgendeiner Art von Hautpilz. Pilze sind pflanzenähnliche Lebewesen. Ärzte bezeichnen Pilzkrankheiten des Menschen als "Mykose" oder auch "Tinea". Tinea corporis ist der lateinische Ausdruck für den Pilzbefall der Haut, Tinea pedum heisst der Fusspilz, Onychomykose oder Tinea unguium nennt man den Nagelpilz. Pilze sind pflanzenähnliche Lebewesen. Pilzkrankheiten des Menschen bezeichnet man als Mykose, Nagelpilzkrankheiten nennt man Onychomykosen ("Onycho" = Nagel). Von den etwa 300 000 bekannten Pilzarten befallen nur wenige den Menschen. Sie sind in 80 % Mitglieder der Pilzfamilie der "Dermatophyten" (Fadenpilze), meist sogenannte "Trichophyten". Sie ernähren sich von der Hornsubstanz (Keratin) der obersten Hautschichten und des Nagels. Fußpilz wird im allgemeinen von den gleichen Pilzarten verursacht wie Pilzbefall der Nägel. Im Darm kommen diese Pilze nicht vor; hier können sich dagegen Hefepilze, vor allem Candida - Hefepilze festsetzen. In der Lebensmittelindustrie werden viele Pilze als Hilfsmittel verwendet. Solche Speisepilze, Bier-Hefepilz, Käse-Schimmelpilze sind von ganz andere Art als Hautpilze. Auch über Schimmelpilz-Allergie, Pilzvergiftung oder Hefepilze im Darm möchte ich auf dieser Seite wenig sagen, dazu finden Sie ausführliche Infos an anderer Stelle auf unserer Webseite. Das Trinken von Hefebier oder der Kontakt mit Schimmelpilzen auf verschimmeltem Obst steht also in keinem Zusammenhang mit Hautpilzerkrankungen.  

"Wie entsteht eine Pilz-Infektion?"

Jeder von uns hat täglich unbemerkt Kontakt mit Trichophyten-Pilzen, denn Pilzfäden gibt es überall (Schwimmbad, Sauna, Blumenerde, Kontakt mit Hunden, Katzen, Rindern, befallene Familienmitglieder usw.) Trotzdem infizieren sich die wenigsten Menschen. Pilze können nur in die Haut und die Nägel eindringen, wenn die Haut vorgeschädigt ist z.B. durch a) kleine Hautverletzungen (z.B. durch Sport, Fußballspielen, Arbeitsschuhe) b) ständige Durchfeuchtung (Sauna, Schwimmbad, Synthetikwäsche, Schweißfüsse) c) eine innere Erkrankung ( z.B. Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen, kalte Finger und Zehen, Ernährungsstörung, Vitaminmangel, Fettleibigkeit, Antibiotika d) enger Kontakt mit pilzkranken Menschen oder Tieren (!). Besonders gefährdet für eine Infektion mit Hautpilzen sind jene Körperregionen, die häufig feucht sind oder wo Haut auf Haut liegt. Dazu zählen die Stellen zwischen den Zehen, an den Leisten, unter den Brüsten bei Frauen, die Zehennägel und die Genitalregion. Manche Menschen sind eindeutig "anfälliger" für Pilzkrankheiten als andere - sie können sich nach einer erfolgreichen Pilzbehandlung daher auch sehr rasch erneut anstecken. 

"Wie wird der Pilzbefall nachgewiesen?"

Vor jeder Behandlung steht die Diagnose. Erfahrene Ärzte können durch genaue Betrachtung der Haut relativ sicher den Pilzbefall erkennen. Ein eindeutiger Pilznachweis durch den Hautarzt erfolgt durch mikroskopische Haut- oder Nageluntersuchung ("Direktpräparat") und durch Anzüchten der Pilze aus dem Haut- oder Nagelmaterial ("Pilzkultur"). Pilze lassen sich nur anzüchten, wenn zuvor einige Wochen bis Monate keinerlei äußerliche oder innerliche Pilzbehandlung durchgeführt wurde. Bei Pilzbefall der Körper- oder Kopfhaut sollten haartragende Haustiere vom Tierarzt auf Pilzbefall untersucht werden (verdächtig: büschelweiser Haarausfall der Tiere).  

"Sind Hautpilze ansteckend oder gefährlich?"

Fuß- und Körperpilze sind prinzipiell ansteckend, wenn auch die Ansteckungsgefahr nicht sehr groß ist. Pilze können erfahrungsgemäß in der Kleidung (z.B. Strümpfe, Schuhe, Handschuhe) und an feuchten Gegenständen (Badematten, Holzroste, Fußböden, Handtücher) überleben. 
Sie stellen dort oft eine Ansteckungsquelle dar. Alle verdächtigen Bekleidungsstücke und Einrichtungsgegenstände sollten daher vorbeugend behandelt werden (siehe unten). Nur für sehr kranke Menschen mit gestörtem Immunsystem (Intensivstation, AIDS-Kranke) kann die Pilzinfektion gefährlich werden. Bis zum Ausheilen des Fußpilzes sollte man nicht barfuß in der Wohnung herumlaufen und die Dusche gut reinigen. Wenn man Füße/Nägel mit Pilzcreme eingecremt hat, ist man nicht mehr ansteckend.

"Hausmittel gegen Hautpilze"

1) Waschen Sie sich täglich, vor allem Hautfalten, Füße, Achseln. Bitte keinerlei "Desinfektionsmittel" zum Waschen verwenden, sondern normale Flüssigseife. Nach Bad, Sauna oder Sport sind die Füße und Zwischenräume zwischen den Zehen besonders gründlich abzutrocknen. Feuchte, aufgeweichte Hautstellen werden am besten mit dem Haarfön (auf kalt stellen) trockengefönt. Die äußerliche Behandlung sollte täglich genau nach den besprochenen Regeln erfolgen. 
2) Möglichst nie an Pilzstellen kratzen, weil der Pilz dadurch weiterverbreitet wird (statt kratzen mit Pilzcreme eincremen).  
3) in Schwimmbädern, Saunen, Fitneßcentern und Gemeinschaftsräumen niemals barfuß laufen, sondern immer Badeschuhe o.ä. benutzen. Die Schutzwirkung von Sprühanlagen ist übrigens sehr umstritten.  
4) eigene Handtücher nicht von anderen mitbenutzen lassen. Zum Füßetrocknen bei Fußpilz Extrahandtuch benutzen. Unterwäsche täglich wechseln. Nur eigene Handtücher, Hausschuhe und Wäsche benutzen  
5) Direkt auf der Haut getragene Wäsche, Strümpfe und Handtücher sollte man möglichst mit 60 Grad C in der Waschmaschine waschen, um Pilzreste abzutöten. Früher glaubte man, dass Maschinenwäsche dazu nicht ausreicht. 1997 wurden in der UniHautklinik Ludwigshafen unter realistischen Bedingungen geprüft, wie man am besten wäscht. Bei allen getesteten Hautpilzen reichte eine 60Grad Wäsche von 40 Minuten Dauer, um Stoff zu säubern. Trichophyton rubrum, der häufigste Hautpilz, wurde sogar schon bei 30 Grad völlig ausgerottet. In getrennten Versuchsreihen wurde nachgewiesen, dass dies für eine Vielzahl gängiger Gewebe, handelsübliche Waschmittel gilt.    
6) Infizierte Schuhe: Sprühen Sie Ihre Schuhe innen mit Clotrimazol-Pumpspray gut aus (nicht zu feucht, färbt sonst ab). Danach lassen Sie die Schuhe ca. 4 Tage trocknen, ohne sie zu tragen. Nach 1 Woche noch einmal wiederholen. Nur notwendig bei ausgeprägtem, immer wiederkehrenden Befall. Die Desinfektion mit anderen Mitteln ist ebenfalls möglich.  
7) Lederhandschuhe: Bei Hand/Nagelbefall der Hände wie Schuhe behandeln. 
 8) Holzroste, Badematten, Teppiche und Fußboden: Gründliche Säuberung mit üblichen Wohnungsreinigungsmitteln. Holzroste und Badematten immer gründlich lüften und trocknen lassen  
9) Kaufen Sie in Zukunft nur noch bequeme, weite Schuhe aus Leder oder Stoff. Meiden Sie Schuhe aus Kunststoff. Turnschuhe, Baseball-Stiefel u.ä. bitte nur beim Sport tragen und anschließend gut trocknen lassen. Enge, spitze Frauenschuhe führen oft zu Großzehen-Nagelpilz 

"Die medizinische Behandlung von Hautpilz"

Für die unterschiedlichen Pilzarten gibt es verschiedene Medikamente zum Eincremen oder Tabletten zum einnehmen. Leider sind diese Medikamente meist nicht für Kinder zugelassen, sodass zB ein Hautpilz auf der Kopfhaut oder ein Tier-Pilz bei Kindern oft schwierig zu heilen ist. Bitte wenden Sie die verordneten Medikamente konsequent bis zu Ende an. Cremen Sie die Hautstellen dünn, aber großflächig ein. Beenden Sie die Behandlung erst ca. 2 Wochen nach Verschwinden der Beschwerden. In den tiefen Hautschichten könnten noch lebende Pilzfäden überlebt haben, die sich bei zu frühem Behandlungsende wieder vermehren. 

Sie haben ein Hautpilzproblem? Gerne helfen wir weiter; bitte anrufen unter Tel 089-677977

Ihre  dermaPraxis Dr H. Bresser, Peschelanger 11, 81735 München, Tel 089-677977, www.drbresser.de  

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